Berliner Siegel von 1253.

Berliner Siegel von 1280.

Der Name Berlin

Auch wenn die genaue Herkunft der berliner Namensgebung ungewiß ist, wird der Gedanke, dass sie vom kleinen Bären, dem "Bärlein", stamme, fast einstimmig verworfen. Man ist vielmehr der Überzeugung, der slawische Ausdruck "brl" für Sumpf/Morast bildet die Wurzel des Stadtnamens, an den das Suffix "-in" als Bezeichnung für einen trockenen Platz angehängt wurde; der Name Berlin bezeichnet damit ursprünglich einen trockenen Platz in einem sumpfigen Gelände.

Der Name der Schwesterstadt Cölln wurde wahrscheinlich von Siedlern aus der Rheingegend mitgebracht, der auf die lateinische Bezeichnung für eine Kolonie, "colonia", zurückgeht.


Berliner Siegel von 1338.

Berliner Siegel von 1448.

Die Siegel Berlins

Das erste, bekannte Siegel von Berlin aus dem Jahre 1253 zeigt noch allein den markgräflichen Adler Brandenburgs vor einem dreitürmigen Torbau. Bis zum Jahre 1280 taucht der Bär erstmalig als redendes Wappen auf: zwei Bären flankieren den brandenburgischen Adlerschild, über dem ein ritterlicher Topfhelm mit askanischem Adlerflug als Helmzier abgebildet ist. Auch im Siegel von 1338 befinden sich sowohl der Bär, diesmal auf allen Vieren schreitend, als auch der Adlerschild, der dem Bären um den Hals gehängt ist. Selbst nach der Niederwerfung Berlins im sogenannten Berliner Unwillen durch den Markgrafen Friedrich I. im Jahre 1448 sind beide Tiere vorhanden: der landesherrliche Adler schlägt symbolisch seine Krallen in den Rücken des Berliner Bären; dieses Siegel bleibt im allgemeinen bis ins 17. Jahrhundert unverändert.


Berliner Wappen von 1492.

Das Wappen von Berlin

Über das Berliner Wappen im 13. Jahrhundert ist leider nichts bekannt, so dass einzig die Siegel der Stadt als Anhaltspunkte dienen können. Es herrscht zwar die Erkenntis, Wappen und Siegel können nicht mit Sicherheit aufeinander zurückgeführt werden, doch führt W. Vogel diesbezüglich an, dass der Wahl des sinnbildlichen Bärens eine Identifizierung Berlins mit diesem Tier vorausgegangen sein muß. Das redende Wappen ist weiterhin ein Zeugnis von bürgerlichem Selbstbewußtsein und zumindest im Ansatz von Autonomie. Das erste bekannte Berliner Wappen aus dem Jahre 1492 zeigt einzig einen braunen Bären, obwohl das Siegel jener Zeit auch den brandenburgischen Adler enthält. W. Vogel äußert weiterhin die Vermutung, dass ein landesherrliches Wappen nur Eingang in die städtischen Wappen fand, um Verwechslungen mit Städten anderer Herrschaftsgebiete zu verhindern, die sich des gleichen Wappens bedienten. [Vogel, S. 16]

Aus diesen Gründen glaubt berwelf, dass auch im 13. Jahrhundert einzig der Bär als Wappen von den Berlinern getragen wurde. Die Farbgebung ist ungewiß, wird aber nach dem ersten bekannten Wappen als brauner Bär auf weißem (silbernem) Grund gedeutet.